ÄGYPTOLOGIE
INFORMATIONSBLATT
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DER
DEUTSCHSPRACHIGEN ÄGYPTOLOGIE

Projekte: Bonn

'Beyond Slavery and Freedom: Assymmetrische Abhängigkeiten in vormodernen Gesellschaften' (Exzellenzcluster)
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Graduiertenkolleg 1878 'Archäologie vormoderner Wirtschaftsräume'
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SFB 1167 "Macht und Herrschaft" - Teilprojekt "Vom doppelten Horus. Königsideologische Arbeit in der formativen Phase des ägyptischen Königtums und ihre Inszenierung"
Prof. Dr. Ludwig Morenz; Beryl Büma, M. A.; David Sabel, M. A.
Das 4. und frühe 3. Jt. v. Chr. war die formative Phase der altägyptischen Kultur. Sowohl neue methodische Ansätze als auch spektakuläre archäologische Funde und Befunde aus Hierakonpolis, Abydos und anderen Orten erlauben und fordern ein besseres und tieferes Verständnis der frühägyptischen Königsideologie. Das Teilprojekt untersucht sakro-politische Vorstellungen und verortet sie kulturhistorisch im Rahmen der Herrschaftsordnung beim Aufbau des seinerzeit neuartigen Territorial-‚Staates‘ im Niltal. So dürfen Erkenntnisse zur Prägung von Diskursen, zu Inszenierungen von Herrschaft sowie der damit verbundenen Entwicklung von Kulturtechniken aber auch die Entdeckung neuer historischer Fakten erwartet werden.
Wissensordnungen und Wissensrepräsentationen im Alten Ägypten - eine historisch-epistemologische Untersuchung
Dr. Amr El Hawary
Das Habilitationsprojekt von Dr. El Hawary soll einen Beitrag zur Diskussion um vormoderne Denkformen leisten und stellt erstmalig in der Ägyptologie die grundepistemologischen Fragen an das altägyptische Material. Dieses Projekt will ein dynamisches Bild über die altägyptischen Wissenskulturen erarbeiten. An erster Stelle steht die Sichtung bzw. das Zusammentragen des für das Thema Wissen relevanten Bild- und Textmaterials. Erkenntnis-geleitet wird zum einen die Frage nach der Wissensordnung und zum anderen die Frage nach den Repräsentationsformen und Mechanismen von Gelehrsamkeit im Alten Ägypten und deren Dynamisierungsmomenten gestellt. Die Herausarbeitung altägyptischer Sichtweisen über Gelehrsamkeit und ihre Ordnungsprinzipien, Repräsentationsformen, Abstraktionsstrategien und ihre soziokulturell bedingte mediale Inszenierung als Antwort auf die immer aktuellen Fragen nach dem Guten, Wahren und Schönen dient primär dazu, die Diskussion um „östliche“ Philosophien von einer ontologischen Beurteilung auf eine greifbare epistemologische Ebene zu verlagern (Einführung). Dies soll durch die genaue Untersuchung der Wissenssemantik und des Wissensvokabulars im Textkorpus des altägyptischen Totenbuchs (Teil I), der Vorstellung von Subjekt als erkenntnistheoretische Instanz in altägyptischen Selbstpräsentationen (Teil II) und von Raum und Zeit als kategoriale Voraussetzungen des Erkenntnisprozesses in Text und Architektur im Alten Ägypten (Teil III) erreicht werden. Dabei betont der Ansatz der historischen Epistemologie, den ich in die Ägyptologie einführen möchte, die Kontingenz des Wissens und seine soziokulturelle Abhängigkeit in der Konzeption, Konstruktion und Produktion von wissenschaftlichen Paradigmen und Weltanschauungen und kann daher der Erarbeitung einer altägyptischen Epistemologie dienen. Somit wird eine neue Perspektive erkenntnistheoretischer Untersuchung auf altägyptische und vormoderne Weisheit eröffnet.
Ancient Egyptian Zwischenwesen. A history of Egyptian demonology according to the mortuary papyri from the New Kingdom to the Ptolemaic Period
Dr. Rita Lucarelli
This thesis would be a comprehensive study on demonology in the ancient Egyptian religion, according to the evidence given by mortuary papyri. Demons are represented in different ways, often ambiguously, in ancient Egypt, and this poses problems for definition and classification. The book will addresses these issues through an analysis of the textual and iconographical data on demons, which abound in the funerary papyri from the New Kingdom onwards, especially those of the “Book of the Dead” and “Guides of the Netherworld” genre, as well as in the funerary documents of the Late and Ptolemaic periods. Therefore, the main aim of this thesis is to take the mortuary papyri as a case study for the investigation on the ancient Egyptian demonology, since they provide a central though as yet unprocessed corpus for the study of demons as conceived in the world‐view of the ancient Egyptians. The main focus of the research will be the function that demons fulfill within the ancient Egyptian funerary religion and how funerary beliefs have influenced the daily practice of magical rituals against malevolent demons. According to previous studies of the writer, a typology of demons will be proposed, arguing that demons can be distinguished from the ontological category of gods and that the funerary and very often illustrated papyri of the New Kingdom and later includes central evidence supporting such a theory. Magical papyri of daily use and other textual and material sources (also from the earlier periods), where the demons mentioned in the funerary papyri occur as well, will be taken as reference‐material for comparison and in order to discuss the numerous and variegated points of contact among beliefs in demons acting in the netherworld and on earth, also considering that many of those demonic creatures wander in between this and the other world.
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Archäologisches Projekt: Ägyptische Expeditionsreligion - Der Hathor-Tempel von Serabit el-Khadim (Sinai)
Prof. Dr. Ludwig D. Morenz
Letzte Änderung: 22.04.2022